Beste Masterarbeit am Bereich Informatik

Der am Institut für Informatik angesiedelte Verein "Informatik-Forum Rostock e.V." (INFO.RO) unterstützt unter anderem den wissenschaftlichen Nachwuchs der Informatik in Mecklenburg-Vorpommern und praxisverbundene Forschungsaktivitäten von Studenten der Informatik. Seit 2012 wird jährlich der INFO.RO Förderpreis für die beste am Institut für Informatik entstandene Masterarbeit an Studierende der Fakultät für Informatik und Elektrotechnik vergeben. Die Auswahl erfolgt durch eine vom Verein einberufene Kommission, die die eingereichten Vorschläge begutachtet.

M.Sc. Jakob Zimmer (Institut für Informatik, Betreuerin M.Sc. Tanja Auge, Gutachter Prof. em. Dr. rer. nat. habil. Andreas Heuer, apl. Prof. Dr.-Ing. habil. Meike Klettke) wurde am 27. Januar 2022 für die beste Masterarbeit im Studienjahr 2020/2021 für seine Arbeit zum Thema „Datenintegration durch inverse Schemaabbildungen: Erweiterung der Rostocker GaLVE-Technik“ ausgezeichnet.

Herr Zimmer beschäftigte sich mit der Datenintegration aus heterogenen Quellen. Er erweiterte dazu eine Technik, die als Global-as-Local-View-Extension (GaLVE) in Rostock entwickelt wurde. Bisher war die Fragestellung nach einer Beschreibung durch Schemaabbildungen noch offen. Herr Zimmer hat in seiner Arbeit eine allgemeine Berechnungsvorschrift für die invertierte Schemaabbildung zur Erweiterung der einzelnen Quellen sowie eine Beschreibung des gesamten neuen GaLVE-Verfahrens auf Basis der Relationenmodells erstellt. Hierfür hat er

  • die theoretischen Grundlagen entwickelt, um Schemaabbildungen mit Informationsverlust zuzulassen ohne dabei die Vollständigkeit der erweiterten Quellen zu gefährden,
  • in einer aufwändigen Literaturrecherche eigenständig eine geeignete Theorie zur Invertierung von Schemaabbildungen gesucht und diese entsprechend erweitert
  • sowie das gesamte neu entwickelte GaLVE-Verfahren prototypisch implementiert.

Die Implementierung erfolgte in ChaTEAU, einem am Lehrstuhl entwickelten Java-Tool zur Verarbeitung des CHASE-Algorithmus. In der Konzeptentwicklung musste sich Herr Zimmer dabei stets an die Einschränkungen halten, welche durch den in ChaTEAU implementierten Standard-CHASE gegeben sind. Dies hatte insbesondere die Anpassungen der in der Literatur gefundenen Algorithmen in Logik erster Stufe sowie eine Anpassung des disjunkten CHASE für die Verarbeitung der Schemaabbildungen zur Folge. Die Jury des Vereins überzeugte die gelungene Verbindung von theoretischen Betrachtungen verbunden mit der praktischen Umsetzung und Auswertung der Ergebnisse.