Beste Abschlussarbeiten im Studienjahr 2019/2020

Foto: Screenshot von der Online-Preisverleihung

Am 28.01.2021 hat der Verein Informatik-Forum Rostock INFO.RO die besten Informatik Abschlussarbeiten für das Studienjahr 2019/2020 ausgezeichnet.
An der Verleihung nahmen über eine Videokonferenz 21 Personen teil, darunter die Direktoren der Informatik-Institute sowie der Vorstand des INFO.RO-Vereins. Wie auch schon in den Vorjahren gab es die Kategorie der besten Bachelorabeit sowie der besten Masterarbeit. Vorschlagsberechtigt waren die Betreuer und Gutachter der Bachelor- und Masterarbeiten, wobei auch Eigenbewerbungen von Studierenden möglich waren. Nach Eingang der Vorschläge wurde eine Jury bestehend aus Prof. Fellmann, Dr. Tominski und Dr. Rosenke berufen, die die eingereichten Arbeiten verglichen hat und schließlich dem Vorstand des Vereins einen Vorschlag zur Entscheidung unterbreitet hat. Der Preis für die beste Bachelorarbeit musste dabei in diesem Jahr gleich auf zwei Preisträger aufgeteilt werden, da gleich zwei der eingereichten Arbeiten sich durch eine hervorragende, weit über die Anforderungen hinausgehende wissenschaftliche Bearbeitung eines anspruchsvollen Themas auszeichnen.

Der Preis für die beste Bachelorarbeit ging an Frau Anna-Lena Neufeld für ihre Arbeit zum Thema der Analyse von Fahrsituationen auf Basis von Orts- und Sensordaten. Die Arbeit ist im Rahmen eines gemeinsamen Forschungsprojektes zwischen dem Lehrstuhl MMIS und der IAV GmbH entstanden. Sie befasst sich damit, wie auf der Basis von Sensordaten, die im Auto erhoben werden, die aktuelle Situation automatisch erkannt werden kann. Frau Neufeld konzentriert sich dabei auf die Erkennung der Fahrsituation im Kreuzungsbereich. In der Arbeit wird nicht nur der in der Literatur dokumentierte Stand der Technik systematisch und umfassend analysiert. Nach Einführung notwendiger Begriffe und der Diskussion der Datengrundlage werden vielmehr auch selbstentwickelte und angepasste Modelle zur Vorhersage des Fahrverhaltens von Pkw-Fahrern ausführlich vorgestellt. Die Arbeit vereint eine herausragende Aufarbeitung und Diskussion des aktuellen Standes der Wissenschaft mit einer umfassenden Analyse unterschiedlicher Modelle zur Klassifikation des Fahrverhaltens im Kreuzungsbereich. Alle Modelle wurden sorgfältig evaluiert und die Ergebnisse kritisch diskutiert. Die Arbeit wurde von Dr. Sebastian Bader betreut und von Prof. Dr. Thomas Kirste sowie Nils Schlenther begutachtet.

Der zweite Preis für die beste Bachelorarbeit ging an Nic Scharlau für seine Bachelorarbeit zum Thema Provenance und Privacy. Die Arbeit ist im Rahmen des Projektes ProSA (Provenance Management durch Schema-Abbildungen und Annotationen) entstanden, welches sich mit Forschungsdatenmanagement beschäftigt und insbesondere Fragen nach Reproduzierbarkeit und Rekonstruierbarkeit von Forschungsergebnissen untersucht. Die Bachelorarbeit befasst sich mit der Untersuchung von Datenschutzaspekten hinsichtlich ihrer Verträglichkeit mit Data Provenance. Neben einer umfangreichen Aufarbeitung der Grundlagen werden hierzu auch eigene Analysen durchgeführt und Vorschläge erarbeitet. Ergänzend werden Experteninterviews verwendet, um den Umgang mit Forschungsdaten sowie die Definitionen von Privacy und Provenance in der Praxis zu untersuchen. Die Arbeit vereint somit eine umfangreiche Aufarbeitung der relevanten Grundlagen, eine tiefgehende theoretische Analyse und schließlich auch eine empirische Untersuchung des Gegenstandsbereichs. Sie weist damit eine für Bachelorarbeiten außergewöhnliche inhaltliche Tiefe und zugleich methodische Vielfalt der Bearbeitung auf. Die Arbeit wurde von Tanja Auge betreut und von Prof. Dr. Andreas Heuer sowie Dr. Holger Meyer begutachtet.

Der Preis für die beste Masterarbeit ging an Maximilian Jung für seine Arbeit zum Thema „Design of a network simulator to test the security of field buses“. Die Masterarbeit widmet sich Fragestellungen im Bereich der Sicherheit von Feldbussen. Diese sind insbesondere relevant, da Feldbusprotokolle mit unzureichenden Sicherheitsmechanismen beispielsweise in Gebäudeautomatisierungssystemen ein hohes Risiko für externe und interne Gefahren darstellen. Viele Sicherheitskonzepte wurden bereits in Form von Protokollerweiterungen und spezifisch für Anwendungsdomänen eingeführt. Herr Jung geht in diesem Kontext zunächst auf den Stand der Technik ein und setzt sich mit bestehenden Simulatoren auseinander. In der Arbeit wird schließlich eine abstrakte Simulationsumgebung entwickelt, die es erlaubt, Angriffe und Abwehrmechanismen mittels einer abstrakten Beschreibung darzustellen, die dann auf verschiedenen Feldbussen simuliert werden können. Durch die Evaluation, ob Angriffskategorien und Abwehrmechanismen durch das abstrakte Modell dargestellt werden können, wird schließlich gezeigt, dass es zur Beschreibung einer Vielzahl von Angriffen und Sicherheitskonzepten verwendet werden kann. Die Arbeit wurde von Dr. Thomas Mundt sowie Prof. Dr. Clemens Cap betreut und begutachtet.

Der INFO.RO gratuliert allen Preistragenden sehr herzlich zu ihrer wohlverdienten  Auszeichnung und wünscht ihnen für die weitere Zukunft alles Gute.


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